SELBSTMEDIKATION – GRENZEN ERKENNEN

Husten, Kopfschmerzen, Schnupfen, Magenschmerzen – der Gang in die Apotheke reicht aus, um Linderung zu erfahren. In vielen Fällen braucht es nicht unbedingt einen Termin beim Arzt, die Beratung in einer Apotheke reicht völlig, um sich die passenden Medikamente zu besorgen. Selbstmedikation kennt allerdings ihre Grenzen.

Leider erkennen viele Menschen diese Grenzen nicht. Bei schwerwiegenden Gesundheitsproblemen ist ein ärztlicher Arzt grundsätzlich unumgänglich. Problematischer ist aber, dass die meisten Apotheken in Thailand immer öfter mit unzureichend ausgebildetem Personal aufgestellt sind. Das Risiko ist demnach groß, falsche Arzneimittel empfohlen zu bekommen.

Selbstmedikation kann zu ernsthaften Problemen führen

Die Apothekenschwemme in Thailand hat zur Folge, dass die Beratung qualitativ schlechter wird und immer mehr Menschen nicht die richtigen Medikamente erhalten oder aber in der falschen Dosierung. Schockierend: 80 Prozent von 1.170 Apotheken verstießen gegen aktuelle Gesetze im Hinblick auf die Tatsache, dass ein lizenzierter Pharmazeut während der Öffnungszeiten in der Apotheke vor Ort sein muss.

Das Gesetz sieht vor, dass sich Kunden auf den Rat einer kompetenten, ausgebildeten und fachlich erfahrenen Person verlassen können. Genau das selbsmedikationtrifft allerdings immer seltener zu. Die normalerweise so harmlose Selbstmedikation wird somit zum echten Problem. Eigentlich dürfen Apotheken in Thailand Medikamente verkaufen, die in Westeuropa als rezeptpflichtig gelten. Sogar Arzneimittel, die normalerweise nur von Krankenhäusern und Ärzten ausgegeben werden dürfen, sind in Apotheken erhältlich.

Die Tatsache, dass es im Hinblick auf Warnhinweise und kompetente Beratung mangelt, birgt somit echte Gefahren. Die bedenkenlose Abgabe sämtlicher Medikamente kann Folgen haben, die der Laie nur schwer erfasst. Dabei sollte die Selbstmedikation durchaus ihre Grenzen haben – in vielen Fällen ist ein Arztbesuch einfach nicht mehr zu umgehen. Insbesondere bei Antibiotika lauern Gefahren.

Schlimmstenfalls kann die unkontrollierte Selbstmedikation eine lebensbedrohliche Resistenz verursachen. Sofern es dann zu einer Infektion kommt, schlägt kein Antibiotikum mehr an. Deshalb ist eine kompetente Beratung so wichtig und absolut von Bedeutung.

Wann ist ein Arztbesuch ratsam?

Leichte Beschwerden können selbst behandelt werden. Sind sie aber nicht mehr ganz so harmlos, dann reicht es nicht, Medikamente zu schlucken. Sobald der Betroffene seine gesundheitlichen Beschwerden nicht mehr selbst einschätzen kann, ist es wichtig, dass ein Arzt aufgesucht wird. Grundsätzlich ist die Selbstmedikation nur dann sinnvoll, wenn sie einen Nutzen hat und es sich um eine Erkrankung handelt, die harmloser Natur ist. Zum Beispiel eine Erkältung, Kopfschmerzen oder aber andere Krankheiten, die ein geringes Risiko mit sich bringen. Sobald erste Zweifel auftauchen, ist der Arztbesuch dringend anzuraten.

Bringt die Selbstmedikation keinerlei Linderung mit sich, dann ist das ein eindeutiges Zeichen, dass eine Behandlung vom Profi nötig ist. Entweder stimmt die Dosierung nicht oder es handelt sich um eine andere Erkrankung, die eine entsprechende Weiterbehandlung erforderlich macht. Wer bei der Beratung in der Apotheke ein schlechtes Gefühl hat, sollte diesem vertrauen und sich ebenfalls nach einem Arzt umschauen.

Es kann durchaus sein, dass es sich um eine Teilzeitkraft ohne Lizenz handelt, die zwar besten Gewissens berät, aber aufgrund einer mangelhaften Ausbildung keine adäquate Beratung durchführen kann. Dies kann im schlimmsten Falle zur falschen Medikation führen.

Außerdem gilt: Lieber einmal mehr bei einem Arzt vorbeischauen als einmal zu wenig.

Weitere Artikel: