Dass der Farang bei den Einheimischen nicht sonderlich beliebt ist, das ist kein Geheimnis. Das Geld nehmen sie aber gerne an und um das zu bekommen, tun sie auch alles dafür. Am liebsten wäre es den Thais wahrscheinlich, wenn der-Farang sein Geld hier lässt, aber wieder nach Deutschland geht.
Ich bin nicht erst seit ein paar Jahren im Land, sondern erlebe das schon seit mehr als 20 Jahren.
Da ich seit 15 Jahren mit einer Thailänderin verheiratet bin, kenne ich die Lebensweise der Thais sehr gut. Seit 5 Jahren verbringe ich nun meinen Lebensabend hier und habe schon verschiedene Situationen erlebt, in denen die Ablehnung deutlich spürbar war.
Eine Schikane für alle Immigranten ist die Aufenthaltserlaubnis
Die man jedes Jahr aufs Neue beantragen muss. Dazu kommt, dass man sich alle drei Monate bei der zuständigen Behörde melden muss. In den drei Monaten ändert sich ja nicht viel an meiner Lebenssituation, aber dennoch kommt man als Farang, um die Meldepflicht nicht herum. Meine Frau hat in Deutschland nicht solche Probleme. Sie darf auch ohne 90-Tage-Meldepflicht in Deutschland bleiben und das ihr Leben lang.
Meiner Meinung nach hätten die thailändischen Behörden das durchaus besser lösen können und dem Farang damit das Leben erleichtern können.
Doch nicht nur die Meldepflicht ärgert mich immer wieder, auch die thailändischen Handwerker sind in meinen Augen eine Zumutung. Sie sind nicht nur unzuverlässig, nein sie ziehen den Farang auch über den Tisch. Wer eine Arbeit verrichten lassen möchte, der sollte daher als Farang am besten immer einen Thai an seiner Seite haben, der die Handwerker überwacht. Ansonsten zahlt man drauf. Das ist nicht nur mir, sondern auch meinen Bekannten schon des Öfteren aufgefallen.
Aber auch andere Unternehmen sind in diesem Punkt nicht kooperativer. Nach meiner Übersiedlung nach Thailand bestellte ich das True-Fernsehen. In erster Linie dafür, um auch hier die Bundesligaspiele verfolgen zu können. Nach zwölf Monaten konnte ich jedoch keine Bundesliga mehr schauen.
Eine Beschwerde per Fax wurde einfach ignoriert. Kundenfreundlich ist das nicht. Aber mit dem Farang kann man es ja machen. Das gilt übrigens auch, wenn man etwas im Laden kauft.
Ein Rückgaberecht wie in Deutschland oder etwa Garantie sucht man hier vergebens.
In meinen Augen liegen die Probleme nicht etwa an der unterschiedlichen Kultur, sondern der mangelnden Erziehung. Die thailändischen Eltern setzen den Kindern keine Grenzen. Die Kinder tanzen den Eltern auf der Nase herum und dürfen alles machen. Auch Ordnung ist hier kein Thema. Müll wird einfach überall hingeworfen. Wer nach Thailand kommt, der wird schnell feststellen, dass westliche Vorbilder hier fehlen. Das liegt jedoch nicht nur allein an den Eltern, auch die Schulen tragen ihren Teil dazu bei.
Roland Bartels, Nongphai
Die veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Es werden nur Leserbriefe mit Namentlicher Nennung des Autors veröffentlicht!