Thailand setzt strengere Regeln für Bildungsvisa (ED) durch, um Missbrauch zu bekämpfen

Thailand hat ein hartes Vorgehen gegen Nichteinwanderungsvisa (ED-Visa) eingeführt und fünf neue Maßnahmen eingeführt, um dem weit verbreiteten Missbrauch durch Ausländer entgegenzuwirken, die diese Visa nutzen, um ihren Aufenthalt zu verlängern, ohne ein Studium fortzusetzen.

Die am 30. April vom Ministerium für Hochschulbildung, Wissenschaft, Forschung und Innovation (MHESI) und der Einwanderungsbehörde angekündigten Reformen zielen darauf ab, die Integrität des internationalen Bildungssystems Thailands wiederherzustellen und gleichzeitig mit den umfassenderen Einwanderungskontrollen in Einklang zu bringen.

Auslöser für das harte Vorgehen waren Fälle von Visamissbrauch, insbesondere auf einem Campus in Chiang Mai

Wo über 500 chinesische Studierende zwar ein ED-Visum besaßen, aber nicht am Unterricht teilnahmen.

Die Behörden stellten zudem Fälle von Betrügern und Personen fest, die diese Visa für illegale Aktivitäten nutzten, was eine Neubewertung des Systems erforderlich machte. Nachfolgend sind die fünf derzeit geltenden Maßnahmen aufgeführt:

  • Obligatorische Programmgenehmigung: Bildungseinrichtungen müssen vor der Aufnahme ausländischer Studierender detaillierte Informationen zu internationalen Programmen ohne Abschluss an MHESI zur Genehmigung einreichen. Dies stellt sicher, dass die Kurse den Bildungsstandards entsprechen und nicht nur als Vorwand für die Visaerteilung dienen.
  • Verbesserte Datenberichterstattung: Hochschulen sind verpflichtet, regelmäßig detaillierte Berichte über die Einschreibung, Anwesenheit und den Studienverlauf der Studierenden vorzulegen. Diese Maßnahme soll eine transparente Dokumentation schaffen, die es erleichtert, Unstimmigkeiten oder Verstöße zu erkennen.
  • Stichprobenartige Compliance-Kontrollen: Die Einwanderungsbehörde und MHESI führen unangekündigte Kontrollen an Bildungseinrichtungen durch, um die aktive Teilnahme der Studierenden am Unterricht zu überprüfen. Diese Kontrollen zielen auf Einrichtungen mit verdächtigem Einschreibungsverhalten ab, um sicherzustellen, dass die Visuminhaber tatsächlich studieren.
  • Datenaustausch für Ermittlungen: Alle bei Kontrollen oder Berichterstattung festgestellten unregelmäßigen oder verdächtigen Daten werden zur weiteren Untersuchung an MHESI weitergegeben. Dies kann zum Entzug des Visums für Studierende und zu Strafen für Einrichtungen führen, die sich nicht an die Vorschriften halten.

Strafen bei Programmentzug: Einrichtungen, die gegen die neuen Vorschriften verstoßen, riskieren den Entzug ihrer Programme. Solche Strafen könnten sich auch auf ihre Fähigkeit auswirken, in Zukunft internationale Programme anzubieten, und so Anreize für die Einhaltung schaffen.

Die Maßnahmen erfolgen im Rahmen der umfassenden Einwanderungsreformen Thailands

Ziel des harten Vorgehens ist es, Thailands Ruf als Bildungsstandort zu schützen. Gleichzeitig kann es jedoch zu Herausforderungen für legale internationale Studierende führen, die nun verstärkten Kontrollen ausgesetzt sind, sowie für Institutionen, die mit erhöhten Verwaltungsanforderungen konfrontiert sind.

Die Behörden fügten hinzu, dass die Reformen Visamissbrauch gezielt angehen und gleichzeitig die Chancen für legal Studierende erhalten. Es gibt jedoch Bedenken, dass zu strenge Regeln potenzielle Studierende abschrecken und sich negativ auf den thailändischen Bildungssektor auswirken könnten. Die Einwanderungsbehörde hat zugesagt, die Auswirkungen der Maßnahmen zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um Sicherheit und Zugänglichkeit in Einklang zu bringen.

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