Thailand setzt verstärkt auf Unterhaltung – und nicht nur für Glücksspieler. In einem bedeutenden Schritt hat das Kabinett den Entwurf des „Integrated Entertainment Business Act“ verabschiedet und zur weiteren Prüfung an das Repräsentantenhaus übergeben.
Thailand plant die Integration von Casinos auf höchstens 10 % der Gesamtfläche eines Unterhaltungskomplexes
„Unser Fokus liegt auf Investitionen und Tourismus“, betonte Regierungssprecher Jirayu Huangtrakul heute bei einer Pressekonferenz im Regierungsgebäude. „Casinos werden nur eine untergeordnete Rolle in diesen Projekten spielen.“
Der überarbeitete Entwurf des Staatsrats legt einen umfassenden Rechtsrahmen für die Entwicklung moderner, voll ausgestatteter Unterhaltungskomplexe in Thailand fest.
Es enthält strengere Richtlinien für den Casinobetrieb, Lizenzierungsverfahren und Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche.
Der Gesetzentwurf sieht vor, dass der Premierminister und der Innenminister gemeinsam die Durchsetzung des Gesetzes überwachen. Dies stellt eine Abweichung von früheren Entwürfen dar, die die volle Verantwortung dem Premierminister zuwiesen.

Zu den wichtigsten Punkten des Gesetzesentwurfs gehören:
- Eine Obergrenze von 10 % für die Gesamtfläche von Casinos in Unterhaltungskomplexen.
- Strenge Anforderungen an thailändische Staatsbürger, die Glücksspiel betreiben möchten, einschließlich des Nachweises eines Festgeldkontos mit mindestens 50 Millionen Baht, das seit sechs Monaten besteht.
- Verpflichtende öffentliche Anhörungen in Gebieten, in denen Unterhaltungsstätten geplant sind.
- Automatische Anerkennung von Bau- und Gewerbelizenzen für Inhaber von Lizenzen für Unterhaltungskomplexe.
- Die Einstufung von Casinobetreibern als Finanzinstitute gemäß dem thailändischen Anti-Geldwäschegesetz.
Der zuständige politische Ausschuss ist zudem dafür verantwortlich, Kontrollsysteme für den Kasinobetrieb zu entwickeln. Dazu gehören Maßnahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche, eine strenge Betriebsaufsicht sowie Mechanismen zur Prävention glücksspielbedingter sozialer Probleme.
Die öffentliche Reaktion fällt überwiegend positiv aus. Der Gesetzentwurf durchlief vier Konsultationsrunden, zuletzt vom 28. Februar bis 14. März. Laut KhaoSod nahmen über 71.000 Menschen daran teil, von denen 80 % die Initiative befürworteten.
Regierungssprecher Jirayu Huangtrakul betonte das Engagement der Regierung für die Schaffung integrierter Unterhaltungszonen, die Wirtschaftswachstum, Tourismus und private Investitionen fördern sollen.
„Es geht nicht nur um Casinos, sondern darum, einen dynamischen und regulierten Raum zu gestalten, der weltweites Interesse weckt und gleichzeitig die thailändische Gesellschaft schützt“, erklärte Jirayu.
Der Gesetzentwurf wird nun dem Repräsentantenhaus vorgelegt, wo die Abgeordneten seine Grundsätze prüfen und einen Sonderausschuss für die Überarbeitung des Entwurfs einsetzen werden.
Mit wachsender Unterstützung könnte Thailand vor einem tiefgreifenden Wandel in seiner Unterhaltungsbranche stehen.